Schulamt stellt beim Bildungsgespräch zum Schuljahresbeginn die neuesten Entwicklungen vor
Zum Schuljahresbeginn ist es gute Tradition, dass sich im Schulamt die Vertreter der Staatlichen Schulämter in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen mit den rechtlichen Leitern und den örtlichen Landtagsabgeordneten zum sogenannten Bildungsgespräch treffen.
So stellten die Schulamtsdirektoren Heribert Ketterl und Konrad Rieder und Schulrat Stephan Grotz die neuesten Zahlen und Entwicklungen an den Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Landrat Josef Laumer und MdL Hans Ritt vor.
In der Stadt Straubing gibt es zum neuen Schuljahr 344 Schulanfänger, im Landkreis 844. „Die Zahlen steigen wieder an“, machte Heribert Ketterl deutlich, dass nun wieder geburtenstärkere Jahrgänge nachkommen. Positiv waren auch andere Zahlen: In der Stadt gibt es 116 Grund- und Mittelschulklassen mit insgesamt 2.230 Schülern, im Landkreis sind es 4.831 Schüler. Im Schnitt bilden sowohl in Stadt wie auch Landkreis unter 20 Schüler eine Klasse. Im Landkreis liegt der Migrationsanteil bei unter 20 Prozent, in der Stadt bei über 50 Prozent, wobei der Migrationsanteil nicht automatisch mit dem Ausländeranteil gleichzusetzen ist, da z.B. auch die Verkehrssprache in der Familie bei hier geborenen Kindern als ein Merkmal für Migration dient. Durch den Rückgang der Flüchtlingszahlen gibt es derzeit nur noch sechs sogenannte Deutschklassen – fünf in der Stadt, eine im Landkreis. „Die Beschulung in diesen Extraklassen mit dem vorrangigen Ziel des Erwerbs der deutschen Sprache hat sich als Erfolgsmodell entpuppt. Wir konnten dort viel für die Integration tun, indem wir vielen Jugendlichen einen Abschluss und eine Ausbildung ermöglicht haben“, sagt Heribert Ketterl.
Auch darüber hinaus konnte der fachliche Leiter des Schulamts eine weitgehend positive Bilanz ziehen. „Mit der Stundenzuteilung und dem Personal sind wir zufrieden.“ Er fügte aber auch an: „Ohne Gymnasial- und Realschullehrer, die den Weg in die Grund- und Mittelschulen finden, würde es nicht mehr gehen“.
„Auch mit der mobilen Reserve im Mittelschulbereich sind wir in Summe zufrieden, im Grundschul- und Fachlehrerbereich bleibt die Situation aber angespannt“, ergänzte Konrad Rieder.
Sorgen bereiten dem Schulamt die immer noch steigende Anzahl an Rückstellungen und der Anstieg an Gastschulanträgen. Hier wolle man in Zukunft die Sachverhalte genauer prüfen.
Für die Arbeit erhielten Heribert Ketterl und seine Mitstreiter viel Lob von den rechtlichen Leitern. „Hier wird äußerst effizient und zielorientiert gearbeitet“, so Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Landrat Josef Laumer ergänzte: „Wenn man sieht, mit welchen Herausforderungen man zu kämpfen hat, dann ist das schon gewaltig, was geleistet wird.“ Die Wertschätzung beruht aber auf Gegenseitigkeit, wie Heribert Ketterl betonte. „Wir fühlen uns von der Politik unterstützt und ernst genommen. Die Zusammenarbeit erfolgt stets auf Augenhöhe und wir sind ein echtes Team.“
So sieht man sich auch für die kommenden Aufgaben gerüstet, die Heribert Ketterl zum Abschluss des Bildungsgesprächs skizzierte: Anstehende Schulhaussanierungen und das Pflichtfach Informatik in den 5. und 7. Klassen der Mittelschulen ab 2019. „Man muss sehen, wie dies in fachlicher Hinsicht auf die kurze Zeit zu bewältigen ist“, machte Heribert Ketterl deutlich. Und Oberbürgermeister Markus Pannermayr meinte dazu mit Blick in Richtung München: „Bei der Digitalisierung in den Schulen stehen wir vor einer großen Herausforderung. Ich würde mir eine klarere gesamtbayerische Strategie wünschen.“