Rin Christiane Niedermeier referierte über Pilotprojekt der US-Regierung zur Integration von Flüchtlingen.
Zu einer besonderen Dienstbesprechung hatte SchAD Johannes Müller die Schulleiter der Stadt Straubing und des Landkreises in den Sitzungssaal des Landratsamtes geladen. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag der Rektorin der Mittelschule Straubing-Ittling, Christiane Niedermeier, die vor Kurzem mit Schulleitern aus Frankreich, Holland, England, Schweden und Deutschland an einem Austauschprogramm in den Vereinigten Staaten teilgenommen hat. Grund des Aufenthaltes war ein Pilotprojekt der US-Regierung zur Integration von jugendlichen Flüchtlingen und Immigranten. Es soll zeigen, wie die Integration in die jeweiligen Schulsysteme gemeistert werden kann.
Zu der Besprechung waren auch der stellvertretende Generalkonsul Anthony Miranda, die Kulturreferentin Dr. Nina Schaller-Gartz aus München sowie der stellvertretende Landrat Franz-Xaver Eckl und der Straubinger Bürgermeister Hans Lohmeier gekommen. Es sei besonders wichtig, immer wieder auch über den Tellerrand hinauszuschauen, betonte Müller. Die Möglichkeit, andere Schul- und Bildungssysteme, besonders im Hinblick auf die Integration von Jugendlichen, kennenzulernen, hatte die Rektorin Niedermeier, bei einem Aufenthalt in Amerika im Rahmen des „European Administrators Program“ der US-Regierung. Wir schauen im Zuge unserer Arbeit auf Amerika und fragen uns, was wir davon lernen können“, meinte der Schulamtsdirektor. Es sei seiner Meinung nach nicht ausreichend, den Kindern und Jugendlichen mit Immigrationshintergrund ein Demokratiebewusstsein nahe zu legen. Viel mehr müsse man ihnen auch eine Demokratiefähigkeit mit auf den Weg geben.
Auch Bürgermeister Lohmeier und der Landratstellvertreter Eckl unterstützten diese Auffassung und lobten in diesem Zusammenhang in ihren Grußworten die gute Zusammenarbeit zwischen den Schulen der Stadt und des Landkreises.
Nachhaltigkeit sei den USA bei derartigen Projekten überaus wichtig, deshalb freute sich Konsul Miranda darüber sehr, dass Frau Niedermeier so rasch nach ihrem USA-Aufenthalt ihre Kollegen an ihren Eindrücken und Erlebnissen teilhaben lasse. Das Thema Integration sei für das Austauschprogramm ausgewählt worden, weil überall in Deutschland und so auch in Straubing viele Flüchtlinge willkommen geheißen wurden, erläuterte der Konsul. Das Austauschprogramm sei sinnvoll, weil man vor Ort und in persönlichen Gesprächen viel differenziertere Vorstellungen von anderen Ländern erhielte, als dies aus der Ferne möglich sei. Für die 20-köpfige Delegation aus Europa sei ein perfekt organisiertes, hochkarätiges und von der US-Regierung finanziertes Programm erstellt worden, bei dem die Thematik „wie gehen wir als Pädagogen eigentlich mit den Flüchtlingen um, die mit ihren Problemen und Schicksalen bei uns erscheinen“ im Mittelpunkt stand, berichtete Niedermeier. Dabei sei aber auch die Sonderrolle der USA als „Nation of Immigrants“ zur Sprache gekommen. Jedes Kind in den USA habe Zugang zur Bildung vom Kindergarten bis zum High-School-Diplom, ohne dass nach Herkunft oder Migrationshintergrund gefragt werden darf. In Europa sei die Sprachbarriere ein größeres Problem als in den USA, weil dort wenigstens überall Englisch gesprochen wird. In Amerika würden sich in vielen Schulen die Lehrkräfte mit sehr viel Zeitaufwand um die Neuankömmlinge kümmern, auf die multikulturelle Zusammensetzung reagieren und auch die Eltern mit einbinden. Respekt und Achtung vor den Neuankömmlingen mit all den Dingen, die sie mitbringen, seien die Grundvoraussetzungen für das Gelingen der Integration, stellten alle Teilnehmer unisono fest. „Im Wesentlichen stehen die mit Erziehung und Bildung Beauftragten in den USA vor den gleichen Herausforderungen wie bei uns“, lautete das Resümee von Rektorin Niedermeier.