Jährliches Bildungsgespräch zwischen Schulamt
und den rechtlichen Leitern und Landtagsabgeordneten
Jährlich kurz nach Schuljahresbeginn treffen sich die Schulamtsdirektoren Heribert Ketterl (fachlicher Leiter), Konrad Rieder und Stephan Grotz zum Bildungsgespräch mit den rechtlichen Leitern, Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Landrat Josef Laumer, sowie den Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier und Hans Ritt. Am vergangenen Donnerstag war es in den Räumen des Staatlichen Schulamts wieder soweit.
Für insgesamt 51 Schulen in Stadt und Landkreis ist das Staatliche Schulamt Straubing/Straubing-Bogen zuständig. Erfreulich ist eine Steigerung der Schülerzahlen in den Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis. Insgesamt sind es 7.559 Schülerinnen und Schüler, davon 2.332 in der Stadt Straubing (Vorjahr 2.290) und 5.227 im Landkreis Straubing-Bogen (Vorjahr 5.058). „Wir haben die Delle überwunden, die Zahlen steigen seit Jahren kontinuierlich“, so Stephan Grotz. Insgesamt 2.251 Kinder haben einen Migrationshintergrund.
Im direkten Austausch wurden zahlreiche Themen angesprochen. Die Palette reichte von der neuen A13-Besoldung für Grund- und Mittelschullehrer, über die nahende Ganztagesgarantie in den Grundschulen, bis hin zur Situation bei der Gewinnung von Lehrerinnen und Lehrern und der Beschulung von ukrainischen Flüchtlingen.
„Die Aufgaben der Staatlichen Schulämter haben sich in puncto Personalrekrutierung gravierend geändert. Da wir zum Vertretungsbedarf genügend Geldmittel zur Verfügung haben, sind wir ständig auf der Suche nach voll einsetzbaren Lehrkräften, die jedoch Qualifikationshürden überspringen müssten. Das muss ein Lehramtsstudium sein – auch Studierende höheren Semesters können eingestellt werden – oder ein abgeschlossenes Diplom-, Master- oder Magisterstudium an einer Universität“, erklärt Heribert Ketterl. Insgesamt beschäftige man nun über 200 befristet Angestellte als Lehrpersonen, Brücken- oder Drittkräfte bzw. als Schulassistenten. Konnte man in den letzten Jahren noch viele Gymnasial- und Realschullehrer an feste Stellen im Grund- und Mittelschulbereich locken, so ist diese Zeit nun wegen des nun auch auftretenden Personalmangels an den weiterführenden Schulen so gut wie vorbei.
„Die Ukrainebeschulung hat dank des Zusammenspiels aller Kräfte sehr gut geklappt“, resümierte Stephan Grotz zum Thema Ukraine-Beschulung. Noch 98 Kinder im Landkreis und 171 in der Stadt befinden sich in entsprechenden Klassen, so auch in drei Brückenklassen an zwei Straubinger Gymnasien und einer Mittelschule. Besondere Klassenformen wie Deutschklassen, Praxis- oder Berufsorientierungsklassen sorgen für die Integration der Kinder und Jugendlichen im schulischen Bereich und auf dem Lehrstellenmarkt.
Erfreulich ist auch, dass zum Schuljahresbeginn nahezu alle Funktionsstellen besetzt werden konnten. „Es gibt allerdings für Schulleiterstellen nicht mehr so viele Bewerber wie früher“, fasste Heribert Ketterl zusammen. Dieser bedankte sich auch für das Interesse der Mandatsträger am jährlichen Schulgespräch und die entsprechenden Rückmeldungen. „Auch können wir uns in rechtlichen Fragen immer auf den Oberbürgermeister und den Landrat bzw. entsprechende juristische Stellen in den jeweiligen Häusern verlassen“, so Ketterl. Den beiden Landtagsabgeordneten bescheinigten die Schulamtsvertreter, dass sie für bildungspolitische Fragen immer ein offenes Ohr für ihre Belange haben.
Klar ist für alle, dass die gewaltigen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre sich auch im Grund- und Mittelschulbereich widerspiegeln werden und für viele aufkommende Probleme noch tragfähige und definitive Lösungen gefunden werden müssen. Unisono waren sich die Vertreter der Politik einig, dass vom Schulamt unter nicht immer einfachen Bedingungen sehr wertvolle Arbeit geleistet werde.